„Altis v4+“ mit Hochstarthakensensor
Seit einiger Zeit arbeitet der 2-fache F3B-Weltmeister Ralf Decker an einem Mess-System zur automatischen Zeiterfassung in den FAI Segelflugklassen. Beratend zur Seite steht Stefan Eder/Aer-O-Tec , die technische Umsetzung erfolgt durch „Aerobtec“ –dem Hersteller der bekannten Altis-Logger.
Das neue System dient zur reproduzierbaren Messung der Hochstarthöhe in den Klassen F3B und F3J mit einem Nachlauf von 10s nach dem Ausklinken. Durch den zeitlichen Nachlauf (ähnlich der Höhenmessung bei F5J) ist gewährleistet, dass die gesamte kinetische Energie in potentielle Energie umgesetzt wurde. Dadurch können künftig Segelflugwettbewerbe ( F3B,F3J, etc) durchgeführt werden bei denen die Hochstarthöhe –ähnlich F5J- als Kriterium in die Flugbewertung/Punktzahl eingeht ! Im weiteren Verlauf der Entwicklung ist geplant, auch die Zeitnahme über den Logger automatisch zu erfassen. Gerade bei F3J liegen die Unterschieden oft im 1/10-Sekundenbereich, was per Handstoppung nur noch schwer wirklich exakt zu erfassen ist. Ebenso kann die Rahmenzeit mit eingebunden werden und sog. Frühstart exakt erfasst werden.
Ebenso kann das Gerät natürlich zur individuellen Optimierung der Hochstartperformance genutzt werden. Die Daten lassen sich über die Altis-PC-software grafisch darstellen und analysieren.
Für die aktuell möglichen Messungen der Hochstarthöhe steht der „Altis v4+“ mit der entsprechenden Firmware und ein „Hochstarthaken mit Sensor“ zum Detektieren des Ausklinkens in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung.
Der „Altis v4+“ eignet sich durch seine geringen Abmessungen LxBxH=35x21x6,5mm auch für den Einbau in Rümpfe mit minimiertem Querschnitt. Er verfügt über ein Display auf dem die Messwerte entsprechend der Programmierung nach der Landung abgelesen werden können.
Die JR Kabelanschlüsse werden beim Einsatz des „Altis v4+“ in der Klasse F5J benötigt; hierüber erfolgt die Spannungsversorgung.
Der Telemetrie Ausgang über den Höhe, Hochstarthöhe, Steigen und Sinken, Batteriespannung und Temperatur übertragen werden können kann direkt mit einem Kabel für Graupner Hott, Jeti und MPX –RC-Anlagen verwendet werden. Für Futaba, FrySky, Spektrum gibt es Adapterkabel. Damit lassen sich dann zahlreiche Daten direkt auf dem Sender anzeigen:
http://www.aerobtec.com/
Als „Hochstarthaken mit Sensor“ stehen im Augenblick drei Varianten für die unterschiedlichen Einbausituationen zur Verfügung. Die Kabellänge beträgt jeweils l=40cm, sodass der Logger auch im vorderen Rumpfbereich einbaut werden kann; alle Sensoren haben eine lichtstarke LED welche bei eingehängtem Seil leuchtet und beim Aushängen erlischt.
1. Verstellbarer Hochstarthaken (siehe oben) mit einer geringen Einbauhöhe der Grundplatte von 5mm für Rümpfe die mit einer Ballastkammer ausgerüstet sind.
2. Eingegossener Sensor mit einem Durchmesser von 6mm und einer Länge von 5mm. Diese Variante ist für den Fall dass der vorhandene Hochstarthaken in einem Holzklotz eingeschraubt ist; der vorhandene Hochstarthaken ausgeschraubt, eine Bohrung von 6mm gefertigt und der Sensor wandbündig eingeklebt. Der Hochstarthaken wird durch den mitgelieferte Haken aus VA ersetzt.
3. Eingegossener Sensor wie oben zum Nachrüstung eines vorhanden Hakens welche eine Grundplatte aus Aluminium und einem nichtmagnetischen Haken aus VA haben; hierzu muss in die Grundplatte unter dem Haken eine Bohrung von 6mm gefertigt und der Sensor eingeklebt werden.
Weitere Variante: Der eingegossene Sensor mit einem Außenring aus magnetischem Werkstoff mit einem Durchmesser von 7mm und einer Länge von 5mm wird in der Nähe des vorhandenen Hochstarthakens mit einem Überstand von ca. 0,5mm in die Rumpfhaut eingeklebt. Die Aktivierung des Sensors erfolgt über einen Magneten in einem Gehäuse mit einer Masse von 2g welches über eine kurze Schnur mit dem Fallschirm oder dem Hochstartseil verbunden ist.
Diese Variante ist für den Fall gedacht, dass der vorhandene Hochstarthaken nicht ausgebaut werden kann oder aus welchen Gründen auch immer nicht ausgebaut werden soll.
Für die Varianten 1 bis 3 wird zur Aktivierung des Sensors eine entsprechende Drahtschlaufe ((siehe oben) mit Magnet mit einer Masse von m= 4g benötigt. Die Bruchlast beträgt ca. 1000N, sodass diese entweder direkt im Laststrang des Hochstartseils oder am Fallschirm im „Bypass“ befestigt werden kann. Durch die konstruktive Ausgestaltung ist eine hohe Standzeit gewährleistet.
Die Versionen „Hochstarthaken mit Sensor“ sind für die Erstausrüstung oder die Nachrüstung der Modelle der namhaften Vertreiber und/oder Hersteller von Segelflugmodellen und die entsprechenden Drahtschlaufen mit Magnet stehen zur Verfügung.
Noch in diesem Jahr steht ein Zusatzgerät die „AR-Box“ zur Verfügung, welches die automatische Messung der Flugzeit vom Zeitpunkt des Ausklinkens bis zum Stillstand des Modells mit einer Genauigkeit von 0,1s erfasst. Bei Modellen mit Elektroantrieb erfolgt die Zeitmessung vom Zeitpunkt des Starts bis ebenfalls zum Stillstand des Modells. Die Flugzeit kann neben den anderen Messgrößen (siehe oben) auf dem Display des „Altis v4+“ abgelesen werden.
Wenn man die Option des in der „AR-Box“ eingebauten Receivers nutzt, kann man Frühstarts vor Beginn der Rahmenzeit und Landungen nach Ende der Rahmenzeit erkennen. Bei Wettbewerben können die relevanten Ergebnisse aller Modelle über Funk zur Bodenstation übertragen.
Für das Training ist geplant ein „Trainingsgerät“ zu entwickeln welches die klassenspezifische Ansage der Rahmenzeit übernimmt und die Rahmenzeit über Funk an die „AR-Box“ im Modell übermittelt, sodass unter wettbewerbsgerechten Bedingungen trainiert werden kann. Die Ergebnisse werden dabei vom Display des einzelnen Modells (der einzelnen Modelle) abgelesen.
Damit lassen sich einfach kleinen Trainings- oder Clubwettbewerbe durchführen ohne zusatzliche man-power !