hier een heel betoog van Sebastian Zajonz over de keuze van de rechte vertanding ipv de schuine :
bron :
rc-heli-fan.org • Thema anzeigen - Compass 7HV - 700er Elektroheli von Compass Model
------
Re: Compass 7HV - 700er Elektroheli von Compass Model
#101 von
Sebastian Zajonz » 29.12.2010 12:39:41
Hallo Leute,
also die Geschichte mit den Zahnrädern ist nicht in zwei Sätzen erklärt. Aber fangen wir mal mit ein paar Fakten an.
- Jede Verzahnung die schräg ist, sei es nun eine Chevron- (Pfeil), Schräg-, oder Palloidverzahnung liegt im Wirkungsgrad teilweise sehr weit hinter einer geraden Verzahnung. Wir reden hier über etwa 5 bis 10%.
- Geringere Fresstragfähigkeit
- Axiale Kraftkomponente, welche die Lagerung zusätzlich beansprucht und bei großen Durchmessern massive Konstruktionen verlangt um hier keinen Verzug und Geometriefehler zu haben.
- Eine richtig dimensionierte Schrägverzahnung läuft natürlich deutlich ruhiger, da die Übergänge der Zähne fließend sind. Üblich sind 20° Winkel, der auch die minimale Höhe des Zahnrads bestimmt. Ist das Zahnrad nämlich zu niedrig (Beispiel T-Rex 600 Schrägverzahntes Getriebe) habe ich alle Nachteile der Schrägverzahnung erkauft aber keine Vorteile. Im Idealfall sollte das Zahnrad mit Modul1 Schrägverzahnung etwa 15-20mm hoch sein, damit der Nächste Zahn schon voll im Eingriff ist, ehe der andere losgelassen ist.
So das erstmal zur theoretischen Seite.
Das Axialkraftproblem ist mit der Chevronverzahnung lösbar, das ist richtig. Das ganze ist super aufwändig und die Ritzel werden aus zwei Teilen lasergeschweiß. Mikado hat hiermit anfangs große Probleme und einige Ritzel haben sich verabschiedet indem sie sich geteilt haben. Verglichen mit anderen Ritzeln sind sie sehr teuer. Um mit der Chevronverzahnung effizient zu sein und um das Getriebe stabil genug zu machen, muss die Zahnradhöhe nochmals erhöht werden oder der Winkel der Zähne stark vergrößert werden, was die Verluste nach oben schießen lässt.
Compass verwendet bei allen Hauptzahnrädern ein POM Material (Delrin), das mit einen gewissen Prozentsatz an Kurzfasern versetzt ist. Hier ist es egal ob das Bauteil gespritzt oder gefräst ist. Ein gefrästes Bauteil mit gerader Verzahnung ist günstiger da ganze Blöcke von Zahnrädern in einem Gang gefräst werden können. Der Faservolumenanteil ist super wichtig. Wird dieser zu niedrig gewählt, verliert das Bauteil Festigkeit ist er zu hoch gewählt sorgt die Reibung dafür das selbst gehärtete Stahlritzel, aufgrund der rauen Oberfläche weggeschliffen werden.
Die Lautstärke eines Getriebes bestimmt nicht nur die Art der Verzahnung sondern auch die Materialwahl, das Modul und die Form des Moduls. Wir sind optimisitsch, dass das 7HV Getriebe kein nervtötendes schreien verursachen wird, falls doch, so werden wir nach einer Lösung suchen und eventuell eine Schrägverzahnung wählen.
Grüße
Sebastian
------